Arbeitswelt zum Wohlfühlen

Hohe, lichtdurchflutete Räume, jeder Bereich mit einem eigenen Farb­konzept, ergonomisch abgestimm­te und farbenfrohe Möbel, eine Ecke zum Entspannen, Sitzmöbel im Freien umge­ben von Blumenkübeln – hierher kommt man bestimmt gerne zum Arbeiten. Jana Findeisen, die Geschäftsführerin des gleichnamigen Bürotechnik-Unterneh­mens, weiß um die Wirkung der Farben und wie wichtig eine schöpferische und angenehme Atmosphäre auf der Arbeit ist. Sie will das ihren Kunden vermitteln und lebt es selbst in ihrer Firma vor. Gelb, die Farbe der Sonne, muntert beispielswei­se auf und begünstigt die Konzentration. Orange steigert die Kontaktfreude, Blau entspannt und Grün fördert die Kreativi­tät. Kein Wunder also, dass ein großer Ko­libri mit seinem schillernden, geheimnis­voll bunten Federkleid als Markenzeichen über dem Eingang zu ihrem Büro abgebil­det ist. Dabei sind die Arbeitsinhalte des IT-Bürodienstleisters eher pragmatisch: Mit Hilfe von Druck-, Kopier-, Scan- und Workflowlösungen sollen Bedingungen für ihre Kunden geschaffen werden, dass diese effizient arbeiten und sich mehr Zeit für ihre Kernaufgaben nehmen können. Und: Arbeit soll auch Freude machen!

Jana Findeisens Vater gründete das Un­ternehmen 1990 in Friedrichshain. Seit 1996 hat es seinen Sitz in Marzahn. Dort machte Jana, die gelernte Industriemecha­nikerin, anfangs Urlaubsvertretung für den Vater, ehe sie 2013 die Firma selbst übernahm. Natürlich hat sich seitdem ei­niges verändert, obwohl der Vater hier noch immer einen Schreibtisch hat. „Ich habe mich zunächst darum gekümmert, wie wir intern leichter arbeiten können. Andere Zeiten verlangen auch einen an­deren Führungsstil. Heute muss man sich mehr um die Menschen kümmern.“ Na­türlich auch um die Kunden. Die Branche ist dabei nicht entscheidend. Sie will die Kundenunternehmen in ihrem Wachstum unterstützen.

„Wir planen, richten ein und finden Software-Lösungen sowohl für kleine und mittelständische Betriebe als auch für Großunternehmen. Bürotechnik braucht jeder“, sagt die Firmenchefin. Sie selbst muss nicht die neueste Technik haben. Ich probiere aber alles für meine Kunden aus, damit sie optimal ausgerüstet sind. Die Technik ist Mittel zum Zweck. Aber manchmal reicht auch ein Blatt Papier, gibt sie zu bedenken. Ein digitales Dokument braucht beispielsweise eine ganze Armada von Technik, abgesehen von der Energie, die dafür nötig ist. „Darum vertreiben wir auch Erzeugnisse, die man sowohl im All­tag als auch auf der Arbeit gut gebrauchen kann“, erklärt sie und zeigt diverse Zirbel-holzfabrikate, vom Raumluftfilter bis zum Wasserspender.

Die Papiermaterialien kommen von Greenline und bestehen aus recycelten Stoffen. Die Büromöbel sollen modern und funktional, aber auch ästhetisch sein.

Darum kooperiert Jana Findeisen mit füh­renden Büromöbelherstellern, so mit der deutschen Firma Deskin und der schwe­dischen Firma Kinnarps, die sich auch den 

Umweltschutz verschrieben hat und Wert auf Naturprodukte legt. Zudem ist es wich­tig, dass die Mitarbeiter gesund sitzen und auch während der Arbeit einen Ausgleich finden. In den Pausenecken liegt Lektü­re, die den Geist anregt. Überall gibt es Wasserspender. Man kann sich kurzzeitig sportlich betätigen oder auch nach Feier­abend in die firmeneigene Sauna gehen.

Bevor Jana Findeisen das Zepter vom Vater übernahm, hat sie in alle Bereiche des Unternehmens – Verwaltung, Technik und Vertrieb – hineingeschnuppert, um sich selbst ein Bild zu machen. „Es war für mich eine große Herausforderung, mei­nem Vater beim Loslassen zu unterstützen, 

zumal ich ihn sehr schätze“, erklärt sie ihre damalige Situation. 2013 waren auch ihre Kinder noch recht klein, der Sohn zehn, die Tochter sieben Jahre alt. „Manchmal ist man als Selbstständige auch flexibler als andere Mütter“, meint sie. So nutzte sie die Lücken, die sich im Geschäftsalltag boten, um auch für ihre Kinder da zu sein.

Jetzt kommt die Tochter in die zehnte Klasse und der Sohn macht sein Fachabi­tur. Gerade absolviert er ein Praktikum in Mutters Firma und durchläuft – wie einst sie – verschiedene Bereiche. „Mal sehen, was daraus wird“, sagt die stolze Mama. Es würde sie freuen, wenn die Firma in Fa­milienhänden bleibt. Überhaupt ist ihr der Nachwuchs wichtig, auch für die Firma. „Wir bilden Kaufleute für Bürokommu­nikation, Fachverkäufer/innen (Einzel­handel) und IT-Systemelektroniker/in-nen aus. Wer Lust auf Arbeit hat und sich für Büro und Service begeistern kann, ist bei Findeisen-Bürokommunikation will­kommen. 2016 wurden zwei junge Leute ausgebildet. Sie gehören jetzt zum festen Stamm. „Wir brauchen gesunde, stabile und verlässliche Mitarbeiter und pflegen einen respektvollen Umgang“, erklärt sie die Firmenphilosophie.

Seit September 2021 arbeitet auch Jür­gen Grimm hier. Er leitet die Kunden- und Projektentwicklung und kümmert sich um vertriebliches Coaching und interne Pro­jekte. Das ist wichtig für die künftige Fir­menentwicklung. Die Geschäftsführung bleibt weiterhin bei Jana Findeisen. „Wir haben 500 bis 600 Kunden, mit denen wir regelmäßig Umsätze machen, darunter viele langjährige Geschäftspartner wie Wohnungsbaugesellschaften, Rechts­anwaltskanzleien, Architekturbüros, Inge­nieur- und Steuerbüros.

Die Zeiten werden anspruchsvoller. Das haben sie während des Lockdowns gese­hen. „Man muss Ruhe und Gelassenheit bewahren und mit Vertrauen vorwärts gehen“, meint die Geschäftsführerin. Die Belegschaft war zwei bis drei Monate in Kurzarbeit. Die Kollegen haben sich in zwei Teams mit der Arbeit abgewechselt. Nun wird der Online-Vertrieb weiter aus­gebaut.

Journalistin Angelika Giorgis

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